Immer frisch aus der Mülltonne
In Österreich, einem lustigen Land, in dem sich die Sozialdemokraten mit den Christdemokraten traditionell darum raufen, wer nach der Wahl gemeinsam mit den Rechtsradikalen die Regierung bilden darf, ist »naturgemäß« (Thomas Bernhard) die sogenannte Facebook-Schriftstellerin Stefanie Sargnagel eine der meistgehassten Künstlerinnen. Neulich erst hat die österreichische »Kronen-Zeitung« eine niederträchtige Hetzkampagne gegen Frau Sargnagel veranstaltet, doch diese lässt sich nicht einschüchtern. Nach zwei praktisch unredigierten Büchern, die in einem österreichischen Kleinstverlag erschienen, kommt nun ihr erstes in einem deutschen Großverlag (Rowohlt) heraus: »Statusmeldungen« heißt es logischerweise, und wie zu erwarten war, enthält es zahllose hässliche Wahrheiten. »In Berlin wirkt niemand, als hätte er sein Leben im Griff.« Oder hier, eine Beobachtung aus einem Sommercamp von Linksradikalen: »Das Bier ist immer billig, und das Essen bereiten sie immer frisch aus der Mülltonne zu.« Am Mittwoch wird das Buch in Berlin »vor ausgewählten Gästen« vorgestellt. tbl Foto: Alexander Goll
Stefanie Sargnagel liest »Statusmeldungen«, 19. Juli, 20 Uhr, Schankwirtschaft Laidak, Neukölln
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