Lompscher gerät unter Druck

Martin Kröger über den Offenen Brief zum Wohnungsbau

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Ohne viele neue Wohnungen wird der Mietenwahnsinn nicht zu stoppen sein. Endgültige Zahlen für das laufende Jahr gibt es zwar noch nicht, aber einige Tendenzen in diesem Bereich dürften Bausenatorin Katrin Lompscher (LINKE) derzeit ordentlich beunruhigen. So sanken zuletzt die Umsätze und Aufträge im Bauhauptgewerbe. Der Wohnungsbau hatte zwar noch ein leichtes Plus aufzuweisen, aber sicherlich nicht in einem solchen Ausmaße, wie es von den Berlinern zurecht erwartet wird.

Ein weiteres Indiz für eine sich abschwächende Dynamik zeigen weitere Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg: Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 10 700 Wohnungen neu gebaut, das waren 23,5 Prozent mehr als 2015, 2014 lag die Steigerungsrate bei den neuen Wohnungen allerdings noch bei 98 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dass der Wohnungsneubau nicht in der Art vorankommt, wie er es sich wünscht, hat zuletzt auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) öffentlich deutlich gemacht. Der Regierende warf Lompscher sinngemäß vor, zu viel bei Mieten zu regulieren, statt Neubau zu forcieren.

In diese Richtung argumentiert nun ebenfalls ein neues Bündnis von Genossenschaften, die mehr Unterstützung vom Senat fordern. Die gewählte Form über einen Offenen Brief ist für die Bausenatorin ein erneuter Schlag ins Kontor. Schließlich hatte Rot-Rot-Grün noch im Koalitionsvertrag versprochen, den Neubau neben den eigenen Wohnungsbaugesellschaften auch über Genossenschaften stemmen zu wollen. Mehr als Worte scheinen daraus bislang nicht geworden zu sein.

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