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70 Mal »regional« aus dem Nordosten

Verbraucherzentrale fordert bessere Kennzeichnung

  • Lesedauer: 2 Min.

Greifswald. Anlässlich einer Infotour zu regionalen Lebensmitteln hat die Verbraucherzentrale in Mecklenburg-Vorpommern eine bessere Kennzeichnung regionaler Lebensmittel gefordert. Die Informationen auf der Verpackung von Lebensmitteln zur Herkunft seien oft unverständlich, intransparent oder ungenau, erklärte Uta Nehls von der Verbraucherzentrale MV. Grundproblem sei, dass der Begriff »regional« gesetzlich nicht definiert ist. Da sich viele Käufer regionale Produkte wünschten, würden Hersteller und Handel mit vielfältigen Bezeichnungen wie »Das Beste von hier« oder »Gutes aus der Heimat« werben.

Die bisherigen gesetzlichen Regelungen reichten nicht aus, um einen transparenten Einkauf regionaler Produkte zu ermöglichen und Verbraucher vor irreführender Werbung zu schützen, sagte Nehls. Nach dem Willen der Verbraucherzentralen sollten Hersteller und Handel verpflichtet werden, klar zu kennzeichnen, aus welcher Region die Zutaten des Produkts stammen, ob sie in der Region verarbeitet wurden oder ob es sich um ein regionales Rezept handelt. Ein Versuch dafür stelle das blau-weiße Siegel »Regionalfenster« dar, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert worden sei. Dadurch würden Herkunft und Verarbeitungsort der Zutaten klar gekennzeichnet. Allerdings werde das Vermarktungsgebiet nicht beschränkt, die Produkte müssen also nicht zwangsläufig aus der Region stammen. Die Vergabe des Siegels läuft über einen Verein.

Für Mecklenburg-Vorpommern seien dort 70 Produkte angemeldet, sagte Nehls. Insgesamt arbeiten im Nordosten nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 14 500 Menschen in der Ernährungswirtschaft. Der Jahresumsatz 2016 betrug 4,5 Milliarden Euro. Der Anteil von Erzeugern, die ausschließlich für den regionalen Markt produzieren, werde aber nicht erfasst, hieß es. Die Infotour der Verbraucherzentrale soll als nächstes am 10. August nach Parchim führen. Am 16. August folgt Waren/Müritz, am 23. August dann Demmin. dpa/nd

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