Beim Prinzen
Kollwitz in Moritzburg
Zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz ist am Sonntag im sächsischen Moritzburg eine Ausstellung über das ungewöhnliche Verhältnis der Künstlerin zu dem Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen eröffnet worden. Die Bild-Text-Dokumentation im Käthe Kollwitz Haus über »zwei ungleiche Menschen« zeichne die letzten Lebensmonate der Künstlerin nach, sagte Museumsleiterin Sabine Hänisch in Moritzburg.
Unter dem Motto »Auf eine Arbeit schreib ich ihm eine Widmung« werden unter anderem Fotografien und einige Werke von Käthe Kollwitz (1867-1945) gezeigt. Zudem wird der Schreibtisch des Prinzen Ernst Heinrich (1896-1971) präsentiert.
Der knapp 30 Jahre jüngere Prinz hatte die von ihm verehrte Künstlerin 1944 nach Moritzburg bei Dresden geholt. Zuvor habe er Werke von ihr in Verwahrung genommen, um sie vor Verlust und Kriegszerstörung zu retten, hieß es. Die damals 78-Jährige kam am 20. Juli 1944 in Moritzburg an. Der Prinz hatte ihr zwei Räume im sogenannten Rüdenhof eingerichtet, der der Grafenfamilie zu Münster gehörte. Sie lebte dort bis zu ihrem Tod am 22. April 1945.
Gearbeitet hat Kollwitz in Moritzburg nicht mehr, sie war krank und seelisch angeschlagen. Angehörige pflegten die betagte Künstlerin. epd
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