Nachruf: Dick Gregory

12. 10. 1932 - 19. 8. 2017

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Amerikaner haben nichts mehr zu lachen. Nicht etwa wegen der verstörenden Witzfigur namens Trump, über den fast täglich aus Washington fürs ZDF und für uns eine Dame mit dem irritierend gleichklingenden Namen Trams Kurioses berichtet. Erst tritt der verrückte Professor Jerry Lewis von der Bühne des Lebens ab. Und nun ist auch der schwarze Humor gestorben.

Dick Gregory war der erste afro-amerikanische Comedian, der in den finsteren Rassenhassjahren auch vor Weißen auftreten, sich aber nicht politisch engagieren durfte. Er tat es trotzig trotzdem, weshalb er auf der »Master List« von Präsident Nixons meistgehassten Feinden landete. Seine Autobiografie von 1964 mit dem selbstbestimmt-kämpferischen Titel »Nigger« verkaufte sich zehn Millionenfach.

Im Jahr, als Martin Luther King ermordet wurde, dessen Civil Rights Movement er seinen Esprit lieh, kandidierte Gregory für die Freedom and Peace Party fürs Präsidentenamt. Den peinlichen Watergate-Richard konnte er nicht verhindern. Er wäre auch die bessere Wahl gewesen als der spätere erste Schwarze im Weißen Haus namens Osama, sorry: Obama. Das ist kein Witz, sondern ein echter Lapsus Linguae hiesiger Nachrichtensprecher nach der Inthronisation von Trumps Vorgänger. ves

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