Denkzeichen für jüdische KZ-Häftlinge

  • Lesedauer: 1 Min.

Fürstenberg/Havel. Mit einem Gedenkzeichen der Künstlerin Marie-Luise Birkholz soll in der Gedenkstätte Ravensbrück künftig an die rund 20 000 jüdischen KZ-Häftlinge dort erinnert werden. Eine Skulptur in Form eines sieben Meter langen Pultes aus Naturstein werde einen eigenen Raum für würdiges Erinnern und Gedenken schaffen, teilte die Stiftung brandenburgische Gedenkstättenstiftung am Dienstag mit. Der Entwurf wurde von einer Jury aus sieben eingereichten Vorschlägen verschiedener Künstler ausgewählt. Die Skulptur soll 2018 auf dem Gelände der Gedenkstätte aufgestellt werden.

Die Jury habe überzeugt, dass das Pult einen Bezug zum Judentum als Religion des Buches schaffe, hieß es. »Einzelpersonen oder Gruppen können hier in aufrechter Haltung mit Liedern und Worten gedenken und Steine, Notenblätter, Nachrichten und weitere Gedenkobjekte ablegen«, sagte die Juryvorsitzende und Kunsthistorikerin Gabi Dolff-Bonekämper. »Damit verleihen sie der zu NS-Zeiten ungehörten jüdischen Opfergruppe eine Stimme, die sich zugleich gegen die bodenlose Sprachlosigkeit angesichts der Shoah richtet.«

Im KZ Ravensbrück waren in den Jahren 1939 bis 1945 etwa 133 000 Frauen und Kinder und 20 000 Männer inhaftiert. Zehntausende wurden ermordet. Die sowjetischen Truppen befreiten das KZ am 30. April 1945. dpa/nd

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.