Die Ampel ist aus

Aert van Riel über den Absturz der SPD in den bundesweiten Umfragen

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Ergebnisse aktueller Wahlumfragen weichen zwar leicht voneinander ab, aber eine Schlussfolgerung kann man aus ihnen mit großer Sicherheit ziehen: Die SPD befindet sich in einem historischen Tief. Dafür gibt es viele Gründe. Besonders auffällig ist, dass es für die Partei in den Erhebungen bergab ging, seit im April bekannt wurde, dass ihr Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz neben den Grünen die marktradikale FDP als mögliche Koalitionspartnerin umwerben wollte. Spätestens in diesem Moment war allen klar, dass in der SPD nur der Spitzenmann ausgetauscht worden war, aber die Partei ihre Programmatik nicht nach links verschieben will.

Die Idee, sich für Rot-Gelb-Grün im Bund einzusetzen, stammte ursprünglich von Sigmar Gabriel. Der erfolglose Vorgänger von Schulz scheint davon immer noch überzeugt zu sein. Als Gabriel nun in einem Interview auf das Ampelbündnis angesprochen wurde, sagte er, dass es für ihn im Kern die richtige Koalition sei. Es wäre für den SPD-Mann besser gewesen, wenn er zu diesem Thema geschwiegen hätte, um die Situation, in der sich seine Partei befindet, nicht noch schlimmer zu machen. Dass die Sozialdemokraten demnächst mit Hilfe der FDP das Kanzleramt erobern werden, ist nämlich praktisch ausgeschlossen. Aussagen wie die von Gabriel dürften nach der Wahl bei der SPD-internen Fehleranalyse eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

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