Zur Rolle des Betreuers

Urteile in Kürze

  • Lesedauer: 1 Min.

Wurde ein Mieter vom Gericht unter Betreuung gestellt, müssen Betriebskostenabrechnungen Mieterhöhungen usw. dem Betreuer als »gesetzlichem Vertreter« zugehen. Ist die Betreuung aufgehoben worden, müssen die Schriftstücke wieder dem Mieter zugehen, sonst sind sie formal unwirksam (Amtsgericht Berlin-Wedding, Az. 16 C 503/07).

Ist ein Mieter »geschäftsunfähig« und vom Vormundschaftsgericht eine Betreuung bestellt, muss eine Kündigung wegen Mietrückständen an den Betreuer gerichtet werden und nicht dem Mieter zugehen. (Amtsgericht Brandenburg, Az. 31 C 249/ 08).

Wird die Kündigung an den Mieter gerichtet und erhält der Betreuer nur zufällig vom Inhalt Kenntnis, so liegt keine rechtswirksame Zustellung vor.

Streit um Fußboden mit asbesthaltigen Vinylplatten

War der Fußboden der ehemaligen Wohnung mit asbesthaltigen Vinylplatten (Flexplatten) ausgelegt, können ehemalige Mieter vom vormaligen Vermieter keine nachträgliche Übernahme der Verantwortung und Übernahme möglicher späterer Schadenersatzleistungen verlangen. Die Wahrscheinlichkeit, später an einem Tumor zu erkranken, ist in diesem Fall gemäß gerichtlichem Gutachten als »sehr gering« einzuschätzen (BGH, Az. VIII ZR 19/13).

Harald Grzegorzewski/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.