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»Maria« verbreitet Schrecken in der Karibik
Wirbelsturm trifft auf Karibikinsel Dominica und könnte ähnlichen Kurs wie »Irma« nehmen
Miami. Zwei Wochen nach dem verheerenden Wirbelsturm »Irma« werden die Inseln in der Karibik erneut von einem Hurrikan bedroht. »Maria« traf in der Nacht zu Dienstag auf der Insel Dominica mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern auf Land, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) mitteilte. Innerhalb von wenigen Stunden wurde »Maria« von Kategorie zwei schrittweise auf die höchste Kategorie fünf hochgestuft. Damit handele es sich um einen »potentiell katastrophalen« Wirbelsturm, warnte das NHC in Miami.
Wenig später traf »Maria« auf Dominica auf Land. Dort wurden Flughäfen und Häfen geschlossen und alle verfügbaren Notunterkünfte in Betrieb genommen. In sozialen Online-Netzwerken berichteten Inselbewohner über umgestürzte Bäume und Strommasten, starken Regen und Überschwemmungen. Das NHC riet den Leeward-Inseln, zu denen das französische Überseegebiet Martinique, das US-Außengebiet Puerto Rico sowie die britischen und US-Jungferninseln gehören, sich auf hohe Wellen, Sturmfluten und Erdrutsche einzustellen. Von der Insel St. Lucia wurden bereits Überschwemmungen, Erdrutsche und Stromausfälle gemeldet.
Auf der französischen Insel Guadeloupe wurden vorsorglich mehrere Gebiete evakuiert. Dort galt die höchste Sturmwarnstufe violett, alle Einwohner wurden aufgerufen, drinnen Schutz zu suchen. Auf Martinique waren nach Angaben des Versorgers EDF 16.000 Haushalte ohne Strom. Air France, Air Caraibes und Corsair sagten ihre Flüge von und nach Martinique und Guadeloupe ab.
Nach der derzeitigen Prognose dürfte »Maria« einen ähnlichen Kurs wie »Irma« einschlagen. Der Rekord-Hurrikan hatte vor rund zwei Wochen in der Karibik und im US-Bundesstaat Florida erhebliche Verwüstungen angerichtet. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Auf vielen Inseln in der Karibik dauern die Aufräumarbeiten nach »Irma« noch immer an. »Maria« könnte nun in der bereits schwer getroffenen Region weitere Schäden anrichten. Am Montag baten zahlreiche von »Irma« schwer getroffene Länder die Vereinten Nationen um humanitäre und finanzielle Hilfe.
Alleine der Wiederaufbau der »schrecklich zerstörten« Insel Barbuda werde vorläufigen Schätzungen zufolge rund 300 Millionen US-Dollar (etwa 250 Millionen Euro) kosten, sagte der Generalgouverneur von Antigua und Barbuda, Rodney Williams. Auch Vertreter aus der Dominikanischen Republik, von den Bahamas und aus Kuba berichteten von verheerenden Schäden in ihren Ländern. Agenturen/nd
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