Friedrichstadt-Palast: Intendant kritisiert AfD

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Mit seinem Brandbrief gegen AfD-Wähler hat der Intendant des Friedrichstadt-Palastes, Berndt Schmidt, heftigen Protest ausgelöst. Er habe in den vergangenen Tagen etwa 250 Hassmails - teils mit Morddrohungen - erhalten, sagte Schmidt. Schmidt hatte in einem Brief an die Mitarbeiter geschrieben, das Theater werde sich künftig noch deutlicher als bisher von 20 oder 25 Prozent der potenziellen Kunden im Osten abgrenzen. »Ich will all deren Geld nicht«, schrieb er. Unmittelbar vor der Abendvorstellung habe es dann eine anonyme Bombendrohung gegeben und die etwa 1700 Gäste hätten das Gebäude verlassen müssen. Mit knapp einer Stunde Verspätung konnte die Show dann aber doch beginnen. Zuvor am Nachmittag hatte Intendant Schmidt von den Zuschauern viel Beifall für seine Ansprache erhalten, bei der er sagte, dass er sich in Zukunft noch mehr als zuvor von der AfD abgrenzen wolle. Abgrenzen heiße aber nicht ausgrenzen, so Schmidt. Er hieß auch AfD-Wähler ausdrücklich willkommen. »Doch hoffentlich fühlen Sie sich komisch, wenn Sie gleich sehen, was entstehen kann, wenn ein Ensemble aus 25 verschiedenen Nationen, mit allen Hautfarben, aus Atheisten, Christen, Muslimen und Juden, aus Hetero- und Homosexuellen, von Menschen mit und ohne Behinderungen friedlich zusammenarbeitet.« dpa/nd

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