Alarmstufe Rot in Teilen Irlands

Ex-Hurrikan »Ophelia« fordert Todesopfer und sorgt für Stromausfall

  • Lesedauer: 2 Min.

Dublin. Der Ex-Hurrikan »Ophelia« hat am Montag in Irland zwei Todesopfer gefordert. Eine Frau starb, als ihr Auto von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, teilte die Polizei mit. Ein Mann kam bei einem Unfall mit einer Motorsäge um. Er hatte versucht, einen umgestürzten Baum zu beseitigen, so die Polizei.

Der Sturm erreichte am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern die irische Küste. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren um die Mittagszeit 120 000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.

Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar leitete eine Sitzung des nationalen Krisenstabs. »Bleiben Sie drinnen, bis der Sturm vorbeigezogen ist«, sagte Varadkar bei einer Pressekonferenz in Dublin. »Es ist ein sehr gefährlicher Sturm. Als es zuletzt so einen heftigen Sturm gab, verloren elf Menschen ihr Leben.«

»Ophelia« war der zehnte Hurrikan, der sich in der Saison über dem Atlantik zusammengebraut hat. Er erreichte Mitte voriger Woche südwestlich der Azoren seinen Höhepunkt, seitdem bewegt er sich Richtung Nordosten. Mit dem Eintritt in kühlere Regionen hat »Ophelia« an Kraft verloren und ist nun kein Hurrikan mehr. Doch die Rede ist vom heftigsten Sturm in Irland seit 50 Jahren.

Schulen und Behörden blieben zu, Fährverbindungen wurden eingestellt, Gerichtsverhandlungen verschoben. Patienten wurde aufgefordert, Arzttermine zu verschieben. Teile der Armee wurden in Bereitschaft versetzt. Der Flughafen Dublin teilte mit, rund 130 Flüge seien gestrichen worden. Auch im britischen Nordirland öffneten die Schulen am Montag nicht. Der britische Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überflutungen sei zu rechnen.

Starke Winde wurden auch für den Norden und Westen Großbritanniens vorausgesagt. »Ophelia« weckt Erinnerungen an den »Great Storm«, der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Bei dem Unwetter starben 18 Menschen. dpa/nd

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