Studie übt Kritik am Bistum Hildesheim in Missbrauchsfällen
Hildesheim. Schweres Versagen im Umgang mit Missbrauchsfällen hat das Institut für Praxisforschung und Projektberatung dem katholischen Bistum Hildesheim vorgeworfen. Im Fall des suspendierten Priesters Peter R. habe es ein »Muster des Wegschauens gegeben«, erklärten die Forscher. R. gilt als einer der Haupttäter im Missbrauchsskandal am Berliner Gymnasium Canisius-Kolleg, später arbeitete er im Bistum Hildesheim. Das Bistum habe die Gefährdung durch R. wissentlich in Kauf genommen, hieß es. Keine Gemeinde, in die der Priester versetzt wurde, sei über die von ihm ausgehende Bedrohung informiert worden. Ansatzpunkte für straf- und kirchenrechtliche Ermittlungen seien ignoriert, der Schutz möglicher weiterer Opfer sei außer Acht gelassen worden. Besonders rügt die Studie das Verhalten des Bistums zu der Aussage einer 14-Jährigen im März 2010, die über Übergriffe durch R. berichtet hatte. Der damalige Domkapitular habe das Geschilderte nicht als sexuellen Missbrauch gewertet. rp
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