IG Metall will nach verkündeten Siemens-Plänen »jede Menge Druck« machen

Chef der Gewerkschaft in Berlin wirft Konzern »Vertragsbruch« vor

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Der Frust über die von Siemens verkündeten Stellenstreichungen und Standortschließungen hält an. Der Chef der IG Metall Berlin, Klaus Abel, warf dem Konzern im »Tagesspiegel« vom Freitag »Vertragsbruch« vor. Er bezog sich auf Zusagen des Unternehmens aus dem Jahr 2008 zu Standort- und Beschäftigungsgarantien. Sollte der Konzern seine Kürzungspläne wie angekündigt durchsetzen wollen, »muss er sich auf enormen Widerstand einstellen«.

Abel kündigte »jede Menge Druck« an, unter anderem mit Demonstrationen und der Vorstellung von Konzepten zur profitablen Weiterentwicklung von Standorten. Siemens hatte am Donnerstag verkündet, in den kommenden Jahren weltweit 6900 Stellen abzubauen, darunter etwa 3300 in Deutschland. Mehrere Standorte sollen ganz geschlossen werden. In Berlin ist am Freitagvormittag eine Kundgebung der Beschäftigten des Siemens-Dynamowerks geplant.

Der Bürgermeister des Siemens-Standorts Erlangen in Bayern, Florian Janik (SPD), sprach im Bayerischen Rundfunk von einem »gewaltigen Arbeitsplatzabbau am Standort Deutschland« insgesamt. In Erlangen seien 120 Jobs bedroht. Er habe die »klare Erwartung an das Unternehmen«, dass das ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gehe und die Menschen eine Perspektive bekämen, sagte Janik. »Siemens ist jetzt in der Pflicht.« AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal