Israel: Hetze gegen Rivlin

Präsident hatte Gnadengesuch abgelehnt

  • Lesedauer: 1 Min.

Jerusalem. Israels Polizei hat wegen rechter Hetze gegen den Staatspräsidenten Reuven Rivlin Ermittlungen aufgenommen. Eine Polizeisprecherin teilte am Montag mit, man untersuche die Verbreitung von Bildern Rivlins mit einem Palästinensertuch auf sozialen Medien. Auslöser der Hetze war, dass der Präsident am Sonntag das Gnadengesuch des inhaftierten Ex-Soldaten Elor Asaria ablehnte, der einen verletzten palästinensischen Attentäter getötet hatte. Rivlins Entscheidung wurde auch von rechtsorientierten Politikern scharf kritisiert. Kulturministerin Miri Regev von der Regierungspartei Likud schrieb bei Twitter: »Präsident Rivlin hat der Institution der Begnadigung geschadet und auch Elor Asaria im Stich gelassen.« Laut Verteidigungsminister Avigdor Lieberman habe es der Präsident versäumt, »der Affäre ein Ende zu setzen, die Israels Gesellschaft erschüttert«. Rivlin ist Likud-Mitglied. hat sich aber sehr häufig pragmatisch gezeigt.

Der damalige Kampfsanitäter Asaria hatte im März 2016 in Hebron einen am Boden liegenden verletzten palästinensischen Attentäter mit einem Kopfschuss getötet. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt und in Israel eine heftige Kontroverse ausgelöst. Seit August sitzt Asaria eine Haftstrafe von insgesamt 14 Monaten ab. dpa/nd

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.