Insgeheim gar nicht mehr so geheim
Florian Brand freut sich diebisch, dass der US-Geheimdienst NSA angesichts seiner massenhaften Datenüberwachung auch mal etwas zurückgibt
Die geheimste Behörde der Welt - die NSA - scheint nach wie vor ihre Datenlecks nicht in den Griff zu bekommen und ist somit nicht mehr so geheim, wie sie es gern wäre. Vor den Enthüllungen Edward Snowdens im Jahr 2013 der allgemeinen Öffentlichkeit so gut wie unbekannt, kommt die Behörde seither nicht mehr aus den Schlagzeilen heraus. So ist das neueste Datenleck das fünfte aus dem Hause NSA der letzten Jahre und reiht sich ein in eine Serie von Veröffentlichungen hochsensibler Regierungsdaten.
Im August 2016 etwa kam heraus, dass ein ehemaliger Auftragnehmer der NSA über 20 Jahre hinweg mehr als 50 Terabyte an geheimen Regierungsdokumenten stibitzte. Im selben Jahr wurde bekannt, dass der als WannaCry bekannt gewordene Ransomware-Wurm ebenfalls zum Teil auf das Konto der Schlapphüte in Fort Meade geht. Zwar stamme die Schadsoftware aus Nordkorea - so zumindest der offizielle Tenor -, doch wäre dies ohne den zuvor von der Gruppe »Shadow Brockers« geleakten sogenannten »Werkzeugkasten der NSA« kaum möglich gewesen. Mit dem können nun selbst Hobbyhacker Schadsoftware bauen.
Im Prinzip muss der NSA gedankt werden: Angesichts der forcierten Transparenz von außen löst sie sich hoffentlich bald auf.
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