- Kommentare
- Präsidentschaftswahlen
Honduras: Rückkehr zum Narco-Staat?
Martin Ling über den Sieg der Rechten in Honduras
Der Sieger der Präsidentschaftswahlen in Honduras steht noch nicht eindeutig fest, die Verliererin schon: Rixi Moncada, die für die linke Partei Libre antrat, die die vergangenen Jahre unter Xiomara Castro – der ersten Präsidentin des Landes – versuchte, eine »Neugründung« von Honduras in die Wege zu leiten. Als Antwort auf die Narco-Diktatur, die unter dem 2024 in den USA wegen Drogenhandels zu 45 Jahren Haft verurteilten Juan Orlando Hernández und seinem Vorgänger Profirio Lobo Sosa unter der Ägide der Nationalen Partei von 2010 bis 2022 fröhliche Urstände feierte. Es entstand ein Netzwerk aus Abhängigkeiten, mit dem versucht wurde, den gesamten Staat unter Kontrolle zu bringen. Honduras wurde in dieser Zeit trotz der Drogenkriminalität für internationale Unternehmen ein attraktiver Standort: kaum Auflagen, kaum Abgaben insbesondere in den Sonderwirtschaftszonen.
Das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen dokumentiert klar, dass die Neugründung von Honduras die Wähler*innen nicht überzeugt hat, nur rund jeder Fünfte gab Moncada die Stimme. Rund 80 Prozent votierten rechts, entweder für den Trump-Schützling Nasry Asfura von der Nationalen Partei, der knapp vorne liegt, oder für Salvador Nasralla von der Liberalen Partei.
US-Präsident Trumps Präferenz ist klar: »Wenn Asfura nicht gewinnt, werden die Vereinigten Staaten ihr Geld nicht verschwenden, da ein falscher Führer nur katastrophale Folgen für ein Land haben kann, welches auch immer.« Damit wäre die Partei der Narco-Diktatur wieder an den Schalthebeln.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.