- Kultur
- Zentrum für politische Schönheit
Überwachung von Höcke war Fake
Die Beschattung des AfD-Politikers Höcke war laut Kunstaktivisten nur ein Teil der Inszenierung
War alles nur Spaß! Das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) hat am Freitag erklärt, dass die Überwachung des AfD-Politikers Björn Höcke bloß eine Inszenierung war. Das ZPS hatte zunächst behauptet, Höcke im Zuge der Mahnmal-Aktion über Monate verfolgt und ausspioniert zu haben. Der Thüringer AfD-Vorsitzende nannte das ZPS daraufhin eine »terroristische Vereinigung«, und rief sogleich dazu auf, »Gleiches mit Gleichem zu vergelten«. Der Erfurter Landtagspräsident Christian Carius (CDU) verglich die gefakte Aktion mit den »Zersetzungsmethoden der Staatssicherheit«.
Auch dies scheint jedoch nur ein weiterer Coup des Zentrums gewesen zu sein. Denn jetzt behaupten die Künstler plötzlich das Gegenteil: »Mit einer aufwändigen Filmproduktion, bei der auf die Präsentation von billigstem Überwachsungsspielzeug und lächerlichen Kostümen gesetzt wird, gelang es uns überraschenderweise, den Eindruck einer lückenlosen Überwachung zu vermitteln«, heißt es auf der Website des ZPS.
Der künstlerische Leiter des Zentrums, Philipp Ruch, erklärte am Freitag gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dass die Überwachungsaktion nicht echt war. Tatsächlich habe die Künstlergruppe nur mit Attrappen und »Trenchcoats von Penny« den Eindruck der Spionage erweckt. Höcke und »seine Freunde« hätten dem Zentrum alle Informationen selbst zur Verfügung gestellt, heißt es in einem Video des ZPS. So gingen zum Beispiel die Urlaubsbilder von Höcke auf Facebook-Video zurück, das der Politiker selbst gepostet habe. Von Geheimdienstmethoden ist das alles weit entfernt. »Dazu hätten uns doch schon ganz einfach die Leute gefehlt«, so Ruch.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.