Paket verdirbt Weihnachtsvorfreude
Andreas Fritsche über die Erpressung des Postzustelldienstes DHL
Nicht Terroristen stecken hinter der am Freitag in Potsdam entdeckten Paketbombe. Verantwortlich sind tatsächlich ein oder mehrere Täter, die die Zustellfirma DHL erpressen. Das mag die Besucher von Weihnachtsmärkten einstweilen beruhigen, während es nun alle ängstigen könnte, die sich auf Päckchen mit Weihnachtsgeschenken freuen.
Es gibt für niemanden hundertprozentige Sicherheit. Die Gefahr, die auf Weihnachtsmärkten und generell bei Menschenansammlungen droht, ist nicht gebannt. Poller können zwar verhindern, dass ein Attentäter wie im Dezember 2016 Anis Amri mit einem Laster in einen Weihnachtsmarkt hineinrast. Polizeistreifen können einen Amokschützen eventuell ausschalten, bevor er mehr als ein oder zwei Menschen erschossen hat, was schlimm genug ist. Gegen Sprengladungen, die am Körper eines Selbstmordattentäters verborgen sind, hilft vielleicht die Aufmerksamkeit eines Passanten, der ein auffälliges Benehmen noch rechtzeitig meldet.
Doch für Anschläge gibt es unzählige Möglichkeiten. Es bleibt ein unangenehmes Gefühl. Das Misstrauen zerstört die Freude am Bummel über den Weihnachtsmarkt. Sollte jedoch die Polizei den Potsdamer Paketbombenfall schnell aufklären, können wenigstens die Weihnachtspakete bedenkenlos ausgepackt werden.
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