- Politik
- Demokratie in der Türkei
Gespaltene Opposition
Zum Beginn des Demirtaş-Prozesses fragt Nelli Tügel nach der Rolle der CHP
Die HDP war eines der ersten Ziele der seit Sommer 2015 sich immer weiter radikalisierenden Repressionen gegen alles und jeden, der aus Sicht Erdoğans »Feind« und »Verräter« ist. Das Bittere daran: Als es die Linken traf, stellte sich die größte Oppositionspartei, die CHP, nicht hinter die HDP - im Gegenteil.
Nun steht sie selbst am Pranger. In der vergangenen Woche haben Erdoğans AKP-Kumpanen den CHP-Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu als »nationales Sicherheitsproblem« und »einen der Hauptverräter der türkischen Politik« beschimpft. Dass die CHP ihren türkischen Nationalismus nicht überwinden kann und lieber auf rechte Wähler schielt, verhindert eine gemeinsame Front mit der HDP bei den Wahlen 2019. Tragisch, denn das wird wohl die letzte Chance sein: Für eine kraftvolle Opposition - und die Demokratie.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.