Fünf Tote bei Protesten in Nordirak
Rücktritt der kurdischen Regionalregierung gefordert
Suleimanija. Nach den tödlichen Unruhen in der Kurdenregion im Nordirak haben die kurdischen Sicherheitskräfte ihre Präsenz in Suleimanija und anderen Städten verstärkt. Am Mittwoch waren auf allen großen Kreuzungen von Suleimanija Wasserwerfer, Panzerwagen und schwer bewaffnete Polizisten zu sehen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Viele der Geschäfte am Serail-Platz, wo es zuletzt große Proteste gegeben hatte, blieben geschlossen. In Rania dagegen versammelte sich erneut eine Gruppe von Demonstranten.
Am Dienstag hatten sie in der Kleinstadt die Büros der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK) und der Islamischen Union in Brand gesteckt und das Rathaus besetzt. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften wurden fünf Menschen getötet und mehr als 70 weitere verletzt. Am Mittwoch richtete sich der Zorn der Demonstranten auch gegen die oppositionelle Goran-Partei. Die Region steckt in einer schweren politische Krise. Auch die ohnehin desolate Wirtschaftslage hat sich weiter verschlechtert. Die Kundgebungsteilnehmer verlangten den Rücktritt der Regionalregierung des autonomen Kurdengebiets, in dem sich die Bevölkerung bei einem Referendum vom 25. September für die Loslösung von Irak ausgesprochen hatte. AFP/nd
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