Neue Brücke über die Spree

  • Lesedauer: 2 Min.

Vorneweg radelte unter anderem Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne), dann folgten zwei Busse der neuen Linie 365 der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die Botschaft bei der Eröffnung der Minna-Todenhagen-Brücke in Treptow-Köpenick am Donnerstagmorgen war klar: Fußgänger, Radler sowie Bus und Bahn sollen künftig Vorrang genießen.

Trotzdem rechnet die Verkehrsverwaltung auf der vierspurigen Verbindung zwischen der Köpenicker Landstraße in Niederschöneweide und der Rummelsbuger Landstraße in Oberschöneweide mit täglich 37 000 passierenden Kraftfahrzeugen. Der Bau startete im Dezember 2013 und kostete insgesamt 73 Millionen Euro, die Brücke alleine rund 50 Millionen Euro.

Die mit 420 Metern zweitlängste Spreequerung Berlins werde die Anwohner vom Durchgangsverkehr entlasten, versprach Günther dennoch. Im Februar kommenden Jahres werde die Verwaltung mit Vorschlägen für die künftige Verkehrsregelung die Bürgerbeteiligung starten, kündigte sie an. Mit Fertigstellung der neuen Brücke sollte die nahe gelegene Stubenrauchbrücke von vier auf zwei Fahrspuren reduziert werden, hieß es vor Baubeginn. »Wer Straßen baut, will Verkehr ernten«, war auf Protestschildern von Radlern zu lesen.

Die neue Buslinie 365 verbindet täglich im 20-Minuten-Takt den S-Bahnhof Baumschulenweg mit dem Straßenbahnknoten Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße. Die parallel zur Brücke führende Fährlinie F11 wird nach Protesten vorerst nicht eingestellt. Ein Jahr lang soll nun die Entwicklung der Nutzerzahlen beobachtet werden. Die Brücke sowie die Zufahrtsstraße sind nach der Sozialdemokratin Minna Todenhagen (1880-1950) benannt. Sie war 1919 maßgeblich an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt beteiligt und wurde nach dem gescheiterten Hitler-Attentat 1944 kurzzeitig inhaftiert. nic Foto: nd/Ulli Winkler

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -