Und alle hören das Rauchen auf

Markus Drescher über Vorsätze für das neue Jahr

Angela Merkel wünscht sich, »dass wir uns wieder stärker bewusst werden, was uns im Innersten zusammenhält«. Da viele für sich persönlich zu dem Schluss kommen werden, dass dies im Wesentlichen Nikotin und Alkohol sind, ist schon am Neujahrstag deutlich das Platzen der dazugehörigen guten Vorsätze zu vernehmen. Aber das meinte die amtierende Bundeskanzlerin ja auch nicht in ihrer Silvesteransprache. Sie sprach von der Gesellschaft.

Um die macht sie sich Sorgen. Und liefert sogar ein paar richtige politische Ansatzpunkte. Wirtschaftlicher Erfolg müsse allen dienen, das Grundgesetz soll »eine vielstimmige Gesellschaft« einen, Familien müssten entlastet, die Pflege verbessert und für gleichwertige Lebensverhältnisse gesorgt werden. Ja, das und vieles mehr. Wäre schon nicht schlecht, wenn das alles in diesem Jahr verwirklicht werden würde. Oder im nächsten. Oder irgendwann in der schon angebrochenen Legislaturperiode. Doch dann das böse Erwachen. Stellt sich doch die ungeklärte Frage: Wer soll das auf den Weg bringen und durchsetzen? Etwa die Neuauflage der Großen Koalition, deren Parteien nicht damit fertig sind zu erklären, was nicht geht? Dieser einfallslose Langweilerhaufen, der mit verantwortlich ist für das gesellschaftspolitische Schlammassel? Mit Sicherheit! Und am Ende hören doch alle das Rauchen und Saufen auf.

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