- Politik
- Großspenden an Parteien
CSU erhält höchste Großspende des Jahres
FDP und CDU bekamen 2017 über fünf Millionen Euro von Unternehmern und Verbänden
Berlin. Die CSU hat kurz nach Weihnachten unter den im Bundestag vertretenen Parteien die höchste Großspende des Jahres erhalten. Sie bekam vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (VBM) 650.000 Euro, wie aus Veröffentlichungen der Bundestagsverwaltung hervorgeht. Zuvor war die CSU im Jahresverlauf leer ausgegangen. Bereits 2016 hatte die CSU kurz vor Jahresende eine dicke Großspende des bayerischen Metall-Arbeitgeberverbands erhalten, damals in Höhe von 350.000 Euro.
Der VBM spendete kurz nach Weihnachten außerdem jeweils 60.000 Euro an Grüne und SPD sowie 150.000 Euro an die FDP. Daneben überwies der Arbeitgeberverband Südwestmetall vor dem Fest 110.000 Euro an die Grünen und 60.000 Euro an die SPD.
Insgesamt gingen damit 2017 rund 6,6 Millionen Euro Großspenden an die im Bundestag vertretenen Parteien. Mit Abstand die meisten Großspenden von Wirtschaftsunternehmen und -verbänden sowie vermögenden Gönnern bekamen CDU und FDP. Die CDU strich insgesamt fast 2,9 Millionen Euro ein, die FDP kam auf rund zwei Millionen Euro. Auch die Kleinstpartei Südschleswigsche Wählerverband (SSW) und die MLPD erhielten mehrere Großspenden.
Die zweithöchste Spende des Jahres - mehr als eine halbe Million Euro - überwies der Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth im Mai auf das Konto der CDU. Zu den Großspendern an die Parteien zählten neben Arbeitgeberverbänden auch Unternehmer wie der Chef des Prothesenherstellers Otto Bock, Hans-Georg Näder, die BMW-Großaktionärsfamilie Quandt und der frühere Chef des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck, Hans-Joachim Langmann.
Laut Parteiengesetz müssen Parteien Spenden über 50.000 Euro sofort melden - die Bundestagsverwaltung veröffentlicht anschließend auch die Namen der Spender. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.