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Es hat den Anschein, als sei das Weltbild vieler Menschen immer stärker durch Vorurteile geprägt. Aber dieser Schein trügt. Denn wie dem Vorabend zwingend der Abend folgt und der Vorspeise das Hauptgericht, zeigt die Vorsilbe vor- auch beim Vorurteil an, dass es als Vorstufe des eigentlichen Urteils zu verstehen sei. Sich ein solches Urteil zu bilden, wäre allerdings mühselig und würde die Selbstgewissheit erheblich gefährden. Populärer ist es deshalb, die blindlings gefertigten Bilder so lange zu reproduzieren, bis ihr Wahrheitsgehalt überhaupt nicht mehr infrage steht. Zur Überführung von Vorurteilen in Urteile ist ein prüfender Austausch, wie ihn der thüringische Bildungsminister zwischen Schülern (und Erwachsenen) aus Ost- und Westdeutschland vorgeschlagen hat, der sicherste Weg. Dass diesem Vorschlag aber der Schlag folgen würde, und jenem der Nachschlag, ist kaum zu erwarten. Ein solcher Austausch, monieren die Kritiker, sei nämlich nicht zeitgemäß. mha

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