- Politik
- Deutschland und die Kurden
Von Ankara bis Duisburg
Während in der Türkei die HDP unter größten Mühen die Fahne hochhält, werden in Deutschland Afrin-Soli-Demos verfolgt. Ein Irrsinn, sagt Nelli Tügel
»Die Türkei ist ein wichtiger Partner Deutschlands und Nachbar der EU, zu dem wir vielfältige Beziehungen haben. Deshalb haben wir ein besonderes Interesse an einem guten Verhältnis«, heißt es im Koalitionsvertrag. Und was dies bedeutet, konnte man in den vergangenen Tagen ebenfalls einmal mehr beobachten.
Von den Koalitionären gab es kaum ein Wort zu den neuen Repressionen gegen die HDP. Die Menschenrechtslage am Bosporus war ein dankbarer Wahlkampfhit, seither - so scheint es - ist das Thema durch. Dafür wurde am Samstag in Duisburg eine Demo gegen den Afrin-Krieg aufgelöst, in Köln ganz untersagt. Statt also der Opposition in der Türkei, die wegen des Krieges einer weiteren Repressionswelle ausgesetzt ist, Solidarität zu zeigen, lässt man hier Antikriegsdemos verfolgen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.