Den Schuss nicht gehört

Markus Drescher über bewaffnete Lehrkräfte und die Generation Columbine

Schulmassaker: Tränen und Gebete, Berichterstattung in Dauerschleife, Diskussion über die Waffengesetze, bescheuerte Vorschläge der Waffenlobby, die Diskussion über Waffengesetze verläuft im Sande. Schulmassaker: Tränen und Gebete ... Das Abschlachten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA folgt seit dem Massaker an der Columbine High School vor fast 20 Jahren der gleichen Routine. Egal wie viele, egal wie oft - bisher konnten sich Konservative und Waffenlobby sicher sein, dass sich nichts verändern wird.

Doch diesmal scheint diese Routine gebrochen, die Chance da, etwas zu verändern. Auch wenn Donald Trumps Interesse an den Schicksalen der Hinterbliebenen und Überlebenden von Schulmassakern, die er traf, nach seinem Rat, doch einfach Lehrer zu bewaffnen, als schmieriges Geheuchel abgehakt und unter »bescheuerte Vorschläge der Waffenlobby« abgelegt werden kann.

So besteht doch die Hoffnung, dass diesmal die schon jetzt ungewöhnlich heftigen Proteste von Schülern und Eltern nicht abebben werden und womöglich gar eine Anti-Waffen-Bewegung entsteht. Nicht heute und nicht morgen. Den langen Atem, den die traumatisierten Schüler für ihren Kampf brauchen werden, kann man sich hierzulande wohl kaum vorstellen. Doch anders als Herr Trump haben sie den Schuss, besser die Schüsse gehört - denn diese töteten ihre Freunde.

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