Trump und Kim wollen sich treffen

US-Präsident nimmt Einladung des nordkoreanischen Staatsführers an

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Washington. US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un wollen sich noch vor dem Sommer treffen. Die Einladung zu dem Treffen ging von Kim aus, wie der südkoreanische Sicherheitsberater Chung Eui Yong am Donnerstag in Washington erklärte. Der US-Präsident habe die Einladung angenommen, bestätigte das Weiße Haus. Regierungsvertreter in Seoul teilten mit, das Treffen solle »bis Ende Mai« stattfinden. Es handelt sich um das erste Treffen eines US-Präsidenten mit einem nordkoreanischen Machthaber überhaupt.

Chung hatte sich Anfang der Woche mit einer ranghohen südkoreanischen Delegation in Pjöngjang mit der nordkoreanischen Führung getroffen. Anschließend teilte er mit, Kim habe seinen festen Willen bekundet, »Trump so bald wie möglich zu treffen«. Chung zufolge sagte der Nordkoreaner dabei zu, die Atomwaffen- und Raketentests zumindest vorläufig einzustellen. Zudem habe er gesagt, er sehe sich der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verpflichtet und sehe deshalb von diesen Tests ab.

Trump bezeichnete das geplante Treffen mit Nordkoreas Staatsführer als »großen Fortschritt« in den Bemühungen um ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms. Auf Twitter erklärte er, Kim Jong Un habe mit den südkoreanischen Vertretern »über Denuklearisierung gesprochen, nicht nur über ein Einfrieren«. Zudem werde es »in dieser Phase keine Raketentests von Nordkorea geben«. Die US-Sanktionen würden aber bestehen bleiben, »bis eine Vereinbarung erzielt worden ist«, erklärte der Republikaner.

Der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hatte sich im vergangenen Jahr gefährlich zugespitzt und zu gegenseitigen Kriegsdrohungen zwischen den USA und Nordkorea geführt. Im September testete Pjöngjang eine Wasserstoffbombe. Ende November erklärte Nordkorea, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen.

Trump drohte in einer Rede vor den Vereinten Nationen, die USA würden das Land »völlig zerstören«, sollte Pjöngjang im Konflikt um sein Atom- und Raketenprogramm nicht einlenken. Mehrfach verspottete Trump Kim als »Raketenmann«. Der Koreaner wiederum nannte Trump einen »geistig umnachteten senilen Amerikaner« und drohte noch in seiner Neujahrsansprache mit einem Einsatz von Atomwaffen. »Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch«, sagte er in einer Rede an die Nation. All dies löste international die Sorge vor einem Atomkrieg aus.

In seiner Neujahrsansprache deutete Kim jedoch auch an, dass Nordkorea eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea entsenden könnte. Damit begann eine Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea, die in der Teilnahme Nordkoreas an den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang mündete.

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel galt lange Zeit als der bedrohlichste der Welt. Er gilt als militärisch nicht lösbar. Eine diplomatische Lösung ist wegen der vielen Beteiligten extrem kompliziert. Auch China und Russland sind verwickelt. Agenturen/nd

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