Bundesländer im Verzug

Ulrike Henning über die nötige Umgestaltung der Krankenhauslandschaft

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Es lässt sich immer schlechter verdrängen: Deutschland hat zu viele Krankenhäuser, zu viele Stationen und Betten. Auf jeden Fall für die vorhandenen oder mittelfristig verfügbaren Pflegekräfte. Eine Zentralisierung der Kliniken könnte einen Teil dieses Problems lösen - Fachkräfte, und zwar nicht nur die in der Pflege, ließen sich ebenfalls konzentrieren. Die Abläufe und die Fachkompetenz an spezialisierten Zentren würden zu besseren Behandlungsergebnissen führen. Ein solcher Systemwandel scheint den einen nicht vorstellbar, anderen nicht gewünscht. Die Krankenhäuser mussten bisher ihre Investitionskosten aus den Fallpauschalen herauspressen, weil die eigentlich verantwortlichen Bundesländer sie im Stich ließen.

Vertreter der Pflege sehen einen Ausweg darin, dass die Kosten für diesen Bereich aus den Fallpauschalen herausgenommen werden. Das scheint die Bundesregierung jetzt zu beabsichtigen. Die Kassen würden dann die Pflegekosten so refinanzieren (müssen), wie sie real entstehen, nicht gerade zu ihrer Freude. Der Schritt allein ist aber nicht ausreichend, weil auch auf diesem Weg nicht mehr Personal vom Himmel fällt. Offenbar führt an einer Zentralisierung kein Weg vorbei. Es haben nur noch nicht alle Beteiligten eingesehen. Insbesondere die Bundesländer müssen Farbe bekennen.

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