Mit »Sudan« starb der letzte seiner Art

Zwei weibliche Nördliche Breitmaulnashörner leben nur noch weltweit

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Nairobi. Das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn der Welt ist tot. Der 45 Jahre alte »Sudan« sei wegen altersbedingter Gesundheitsprobleme eingeschläfert worden, teilte das Wildtier-Reservat Ol Pejeta in Kenia am Dienstag mit. Damit leben weltweit nur noch zwei weibliche Nördliche Breitmaulnashörner. Die letzten Hoffnungen für den Erhalt der Unterart ruhen nun auf der künstlichen Befruchtung.

Sudan litt wegen seines hohen Alters unter Muskel-, Knochen- und Hauptproblemen, wie das Wildtier-Reservat Ol Pejeta mitteilte, in dem das Tier aus Sorge vor Wilderern von bewaffneten Wächtern beschützt wurde. Sein Zustand habe sich innerhalb von 24 Stunden deutlich verschlechtert. Die Tierärzte hätten sich deshalb dazu entschlossen, ihn einzuschläfern.

Die Population der Nördlichen Breitmaulnashörner in Staaten Afrikas wie Uganda, Tschad und Sudan war in den 1970er und 1980er Jahren durch Wilderei massiv zurückgegangen. Die Tiere werden wegen ihrer Hörner gejagt, die in der traditionellen chinesischen Medizin benutzt werden.

Eine letzte Population der Nördlichen Breitmaulnashörner in der Demokratischen Republik Kongo, 20 bis 30 Tiere, wurde in den 1990er und 2000er Jahren getötet. 2008 galt das Nördliche Breitmaulnashorn in freier Wildbahn als ausgestorben.

Aus einem Zoo im tschechischen Dvur Kralove wurden deswegen die Nashornmännchen Sudan und Suni sowie zwei Weibchen nach Kenia gebracht. Die Erwartung war, dass sie sich in einer natürlich Umgebung fortpflanzen würden – die Hoffnungen wurden aber nicht erfüllt. Suni starb 2014.

Jan Stejskal vom Zoo in Dvur Kralove sagte: »Sudans Tod ist ein grausames Symbol für die menschliche Missachtung der Natur.« Er betonte aber auch, dank neuer Technologien bei der künstlichen Befruchtung gebe es Hoffnung auf einen Erhalt der Nördlichen Breitmaulnashörner. So wurde DNA-Material von Sudan aufbewahrt. AFP/nd

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