Portionsangaben oft unsinnig
Marktcheck der Verbraucherschützer
Hersteller wählen oft unsinnige Portionsangaben auf Lebensmittelverpackungen. Das zeigt ein Marktcheck der Verbraucherzentralen. Die Verbraucherschützer haben bundesweit über 200 Lebensmittel aus acht Produktgruppen überprüft.
Teilweise rechnen die Hersteller durch die Angabe von Miniportionen ihre zucker- und fettreichen Produkte »gesund«. Vor allem bei Süßwaren entsprechen die Portionsgrößen meist nicht der Realität. Fruchtgummischlangen oder Schokoladenriegel werden für die Portionsangabe willkürlich geteilt.
Unsinnige Portionsangaben haben die Verbraucherzentralen auch bei Konservendosen gefunden. Für Kekse nutzen die Hersteller uneinheitliche Portionsgrößen: 15 verschiedene Angaben zwischen 5 und 44 Gramm ermittelten die Verbraucherzentralen im Marktcheck. In dieser Form bieten Portionsangaben überhaupt keine Orientierung beim Einkauf.
Die Ergebnisse des Marktchecks verdeutlichen, dass die vor Kurzem von der Lebensmittelindustrie vorgeschlagene Ampelkennzeichnung pro Portion keine Lösung sein kann: Denn willkürlich festgelegte Portionsgrößen bergen die Gefahr, dass Verbraucher über die tatsächlich verzehrte Menge von Zucker, Fett oder Salz getäuscht werden.
Der Gesetzgeber sollte eine verständliche, farblich basierte Nährwertkennzeichnung auf der Basis von einheitlichen Werten wie 100 Gramm oder 100 Millilitern auf den Weg bringen, fordern die Verbraucherschützer. nd
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