Zeuge: Briefwahlergebnis in Stendal fiel früh auf
Stendal. Im Untersuchungsausschuss des Landtags Sachsen-Anhalts zur Stendaler Wahlaffäre hat ein Zeuge ausgesagt, dem frühzeitig Unstimmigkeiten bei Briefwahlergebnissen aufgefallen waren. Als Mitglied im Wahlausschuss hatte er bemerkt, dass ein CDU-Kandidat über 80 Prozent seiner Stimmen über die Briefwahl erhielt. Er habe das angesprochen, viel diskutiert worden sei darüber nicht, sagte der 83-Jährige bei der Befragung am Freitag im Stendaler Rathaus. Trotz der Bedenken beschloss der Wahlausschuss noch in der gleichen Sitzung die Gültigkeit der Wahl. Er habe sich der Stimme enthalten, so der 83-Jährige. Bei der Kommunalwahl 2014 waren in Stendal mehrere Hundert Briefwahlstimmen gefälscht worden. Der U-Ausschuss soll die Hintergründe der Affäre beleuchten. dpa/nd
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