Vorerst keine Abschaltung

UKW-Radios

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Die Abschaltung mehrerer UKW-Radiosender zum 11. April, von der bis zu zehn Millionen Hörerinnen und Hörer betroffen wären, ist offenbar abgewendet worden. Sendenetzbetreiber sollen die Übergangsregelung des Dienstleisters Media Broadcast akzeptiert haben. Media Broadcast hat sich eigenen Angaben zufolge bereit erklärt, bis Juni vorläufig den UKW-Betrieb weiterzuführen. Die ehemalige Telekom-Tochter Media Broadcast hat bis 2017 alle UKW-Sendemasten in Deutschland betrieben. Mittlerweile gehört die Firma zum Telekommunikationsunternehmen Freenet. Anfang 2017 untersagte die Bundesnetzagentur der Firma ein neues Preismodell, woraufhin sich das Unternehmen aus der analogen UKW-Übertragungstechnik zurückzog und die Antennen an private Investoren verkaufte. Zwischen den neuen Besitzern und einigen Sendern kam es daraufhin zum Streit um die Gebühren für die Antennen-Nutzung. Neben privaten Radiosendern wurde auch dem MDR, dem NDR in Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Deutschlandradio die Abschaltung angedroht. Diese Sender betreiben keine eigene Sende-Infrastruktur mehr.

Die Drohung, den analogen UKW-Betrieb einzustellen, hatte in den vergangenen Tagen für Kritik gesorgt. »Hier zeigt sich, wohin hemmungslose Privatisierung öffentlicher Infrastruktur führen kann«, sagte der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn. Ein renditeorientiertes Unternehmen pokere um hohe Preise und drohe unverhohlen damit, öffentlich-rechtlichen Radioanbietern und weiteren Sendern den Saft abzudrehen. »Diese dreiste Geschäftspolitik und Einschränkung der Informationszugänge darf sich die Gesellschaft nicht bieten lassen.« nd

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