Den Kopf vebrannt
Mann erleidet nach Verzehr von schärfster Chilischote der Welt Extrem-Kopfschmerz - Ärzte geben Chili-Warnung aus
Paris. US-Ärzte haben am Dienstag eine Chili-Warnung ausgegeben, nachdem ein Mann durch den Verzehr einer extrem scharfen Chilischote heftige Kopfschmerzen erlitten hatte. »Wir empfehlen der Bevölkerung, Vorsicht beim Verzehr von Chilischoten walten zu lassen und unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen, wenn solche Symptome auftreten«, warnte der Arzt Kulothungan Gunasekaran vom Henry-Ford-Krankenhaus in Detroit und Autor einer Studie zu den Gefahren von Chili.
Hintergrund ist der Fall eines 34-Jährigen, der nach einem Wettbewerb zum Verzehr der schärfsten Chilischote sogenannte Donnerschlag-Kopfschmerzen erlitt. Laut einem am Dienstag im Fachblatt »MBJ Case Reports« erschienenen Artikel verzehrte der Mann eine Schote der Sorte Carolina Reaper (Carolina Sensenmann), die als schärfste der Welt gilt. Auf der Scoville-Skala - einer Skala zur Bewertung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze - kommt die Carolina Reaper nach Untersuchungen an der Winthrop University in South Carolina aus dem Jahr 2017 auf einen Wert von 1.641.183 Schärfeeinheiten.
Die »Donnerschlag«-Kopfschmerzen hielten demnach über mehrere Tage an und dauerten jeweils mehrere Sekunden. Die Ärzte stellten eine Verengung der Blutgefäße im Gehirn des Patienten fest, die Symptome bildeten sich schließlich zurück. Es sei der erste Fall dieser Art gewesen, sagte Gunasekaran.
Der Verzehr von Cayenne-Pfeffer wurde in der Vergangenheit mit Herzinfarkten in Verbindung gebracht. Die bei dem betroffenen US-Bürger festgestellten Symptome nach dem Chili-Verzehr habe die Ärzte jedoch »überrascht«, sagte Gunasekaran.
Die Chilischote Carolina Reaper hat Kennern zufolge einen Hauch von Zimtgeschmack und eine leichte Schokoladennote, wie das Guinness-Buch der Rekorde vermerkt. Im November 2016 wurde bei einem Wettbewerb im Bundesstaat Arizona ein neuer Rekord aufgestellt, als in nur einer Minute 120 Gramm der Schote verspeist wurden. AFP/nd
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