In der Müritz aalen
Waren an der Müritz. Aus dem Atlantik in die Mecklenburgischen Seenplatte: Die Müritzfischer haben dieser Tage rund eine Million Glasaale in Empfang genommen. Die sieben bis acht Zentimeter langen Jungfische wurden auf mehrere Fischereibetriebe verteilt und an verschiedenen Gewässern der Seenplatte ausgesetzt, wie der Prokurist der Fischerei Müritz-Plau GmbH, Sebastian Paetsch, sagte. Dafür kommen nur Gewässer infrage, die Verbindungen zum Meer haben. Die mit zehn bis 15 Jahren geschlechtsreifen Fische wandern zum Laichen in die Sargassosee im Atlantik. Ziel ist, dass 40 Prozent der Aale laichen. Die anderen sollen auf dem Teller von Fischliebhabern landen. Auch an der Unterelbe wurden dieser Tage 300 000 Jungaale ausgesetzt, die Aktion begann bei Bleckede im niedersächsischen Landkreis Lüneburg.
Der Europäische Flussaal gilt als vom Aussterben bedroht. Paetsch zufolge finden nicht mehr genügend Jungaale zurück in Seen und Flüsse. Zu den Ursachen könnten verbaute Gewässer und die Turbinen von Wasserkraftwerken gehören. Auch veränderte Meeresströmungen, die Fischerei, Krankheiten und Kormorane sind mögliche Faktoren.
Initiator der jährlichen Besatzaktion in der Mecklenburgischen Seenplatte sind Paetsch zufolge die Müritzfischer und der Landesverband der Binnenfischer. Sie beziehen die Aalbrut von der Aalversandstelle in Hamburg, diese kauft sie von Glasaalfischern an der europäischen Atlantikküste. dpa/nd Foto. dpa/Philipp Schulze
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