Land bezahlt medizinische Forschung

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburg beteiligt sich an der Schaffung eines landesweiten Gesundheitscampus. Die Finanzierung von Professorenstellen bedeute aber keinen Einstieg in die unmittelbare staatliche Medizinerausbildung, betonte Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD), als sie am Freitag die Pläne für den neuen Verbund von 25 wissenschaftlichen Einrichtungen und Krankenhäusern vorstellte. Eine staatliche Medizinausbildung einzurichten, würde einmalig 100 Millionen Euro kosten und dann 50 Millionen pro Jahr. Diese Summen könne das Land nicht aufbringen, bedauerte Münch.

Ziel des Campus sei, in Brandenburg vor allem solche Krankheiten zu erforschen, die im Alter gehäuft auftreten. Dabei soll es darum gehen, dass die Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben können. Derzeit sind 20 Prozent der Brandenburger älter als 65 Jahre, in Zukunft werden es 40 Prozent sein. Ingesamt soll es für den Gesundheitscampus 16 neue Professuren geben, und Brandenburg bezahlt jene, die sich der Forschung widmen. Der neue Campus soll ein starkes Forschungsnetz bilden, das junge Wissenschaftler und ihre Familien nach Brandenburg zieht. »Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt«, sagte Münch.

Der Dekan der privaten Medizinischen Hochschule Brandenburg »Theodor Fontane« in Brandenburg/Havel, Professor Edmund Neugebauer, sagte, bei tödlichen Herzinfarkten liege Brandenburg in der Statistik »ganz oben«. Herzchirurg Johannes Albes warnte jedoch, dies auf eine schlechtere Versorgung zurückzuführen. Die Notfallrettung sei »erstaunlich gut organisiert«.

Mit dem Gesundheitscampus werde die Potsdamer Universität ihre siebente Fakultät gründen, freute sich Präsident Oliver Günther. »Das wird keine Konkurrenzveranstaltung zur Berliner Charité«, unterstrich er. Günther schätzt, dass der Verbund 2021 in der Lage sein werde, die ersten Studierenden aufzunehmen.

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