Vier Menschen bei Schießerei in Lüttich getötet

Staatsanwaltschaft: Terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.

Lüttich. Bei einer Schießerei im belgischen Lüttich sind am Dienstag zwei Polizisten, eine Autofahrerin und der mutmaßliche Angreifer erschossen worden. Zwei weitere Polizisten seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Lüttich mit. Die belgische Bundesstaatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, da ein terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne, sagte ein Sprecher.

Der genaue Ablauf des Geschehens war zunächst unklar. Die Gewalttat ereignete sich Medienberichten zufolge gegen 10.30 Uhr im Zentrum der nahe der Grenze zu Deutschland gelegenen Stadt. Der Angreifer sei dann in Richtung einer Schule geflüchtet, es habe eine Geiselnahme gegeben. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der Angreifer sei von Mitgliedern einer Spezialeinheit getötet worden.

Der Ort des Geschehens in der Lütticher Innenstadt wurde weiträumig abgesperrt. Die Schüler seien von den Ereignissen nicht direkt betroffen gewesen und umgehend evakuiert worden, sagte die Mutter eines siebenjährigen Kindes der Nachrichtenagentur AFP. Dem Angreifer sei es nicht gelungen, das Gebäude zu betreten.

Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTBF war der Angreifer erst tags zuvor aus der Haft entlassen worden. Demnach sei er der Polizei nicht als »radikalisiert« bekannt gewesen. »Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser abscheulichen Tat in Lüttich«, erklärte der belgische Innenminister, Jan Jambon, im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Seit 2016 ist Belgien Schauplatz mehrerer Angriffe auf Militär- oder Polizeibeamte geworden. Der letzte als »terroristisch« eingestufte Anschlag ereignete sich am 25. August 2017, als ein 30-jähriger Mann Soldaten im Zentrum von Brüssel mit einem Messer angriff. Am 22. Januar hatte Belgien nach drei Jahren die Terrorwarnstufe gesenkt. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal