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- BAMF-Skandal
Leiharbeiter hatten Zugriff auf sensible Asylakten
Laut Bundesamt für Migration uns Flüchtlinge war Sicherheitsüberprüfung nicht erforderlich
Berlin. Im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatten einem Medienbericht zufolge bis zu hundert Leiharbeiter über Monate Zugriff auf rund zwei Millionen Asylakten. Das ergab eine gemeinsame Recherche der Zeitungen »Welt« und »Nürnberger Nachrichten« (Donnerstagsausgaben).
Die Leiharbeiter gehörten dem Bericht zufolge zu insgesamt rund 350 Beschäftigten, die in den Jahren 2016 und 2017 im Zuge eines Projekts namens Paula die Aufgabe hatten, mehr als 500.000 offene Asylanträge vorzusortieren. Damit sollte eine anschließende Entscheidung erleichtert werden. Der Zugriff auf die Asylakten erfolgte demnach über das elektronische System Maris.
Das Bamf erklärte dazu, das Personal habe eine entsprechende Datenschutzunterweisung erhalten. Es habe »keinen Zugang zu als vertraulich oder geheim eingestuften Unterlagen« gegeben. Deshalb sei eine Sicherheitsüberprüfung nicht erforderlich gewesen. Auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion vom April hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Stephan Mayer (CSU), geantwortet: »Externe haben aus Datenschutzgründen keinen Zugriff auf das Asylsystem Maris.« AFP/nd
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