Kein Vertrauen in die Deutsche Bank
Ratingagentur stuft Geldinstitut weiter ab
Frankfurt am Main. Nach dem Kursrutsch bei der Deutschen Bank hat die Ratingagentur Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit des größten deutschen Finanzinstituts herabgestuft. Die Deutsche Bank werde für einige Zeit ein »negativer Ausreißer« bleiben, erklärte S&P am Freitag und setze das langfristige Rating für das Unternehmen von A- auf BBB+ herab. Es gebe angesichts der ungünstigen Entwicklung an den Märkten »erhebliche« Risiken, die neue Strategie der Bank umzusetzen.
Die Nöte der Deutschen Bank hatten sich am Donnerstag nur eine Woche nach der Präsentation ihrer Umstrukturierungspläne weiter verschärft. Eine US-Aufsichtsbehörde stufte die US-Tochter des Konzerns als »Pro- blembank« ein, die Talfahrt der Aktie des Geldinstitutes beschleunigte sich daraufhin. Das »Wall Street Journal« berichtete zudem, dass die Lage der Deutsche-Bank-Tochter bereits vor rund einem Jahr von der US-Notenbank Federal Reserve als prekär bewertet worden sei.
Für den neuen Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist das ein schwerer Schlag. Nur eine Woche zuvor hatte er einen Reformplan vorgestellt, um das Institut aus einer seit Jahren anhaltenden Krise zu führen. Die Kosten will Sewing bis Ende 2019 um eine Milliarde Euro senken, unter anderem durch Stellenabbau.
Angesichts der schlechten Nachrichten sah sich Vorstandschef Sewing am Freitag genötigt, ein Statement abzugeben, in dem er die Finanzstärke des Institutes betonte. »Auf Konzernebene steht unsere Finanzstärke außer Frage«, schrieb er in einer Botschaft an die Mitarbeiter des DAX-Unternehmens. Agenturen/nd Kommentar Seite 2
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