- Politik
- Nazikonzert in Themar
Zahlreiche Anzeigen bei Rechtsrock-Festival in Thüringen
Neonazi greift Journalist an / Polizei bricht Konzert von Rechtsrock-Band ab
Themar. Während des zweitägigen Rechtsrock-Festivals im südthüringischen Themar hat die Polizei 84 Anzeigen aufgenommen und drei Menschen in Gewahrsam genommen. Zeitweise seien bis zu 2243 Konzertbesucher aus dem rechten und rechtsextremistischen Spektrum auf dem Veranstaltungsgelände gewesen, teilte die Polizei in einer ersten Bilanz am Sonntag mit. Die Besucher seien auch aus Ländern wie Frankreich, Italien, Kroatien, Norwegen und Russland angereist.
Drei Besucher wurden demnach des Platzes verwiesen. Die meisten Strafverfahren liefen laut Polizei wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen - darunter fällt zum Beispiel auch das Zeigen des Hitlergrußes. In zwei Fällen wurde Strafanzeige wegen Volksverhetzung erstattet. Auch Drogendelikte wurden registriert.
Bereits am Freitag, dem ersten Konzerttag, hatte ein 33-Jähriger einem 27 Jahre alten Journalisten ins Gesicht geschlagen, wie die Polizei mitteilte. Das Motiv für die Tat ist noch unbekannt.
Wie die LINKEN-Politikerin Katharina König-Preuss auf Twitter mitteilte, wurde das Konzert der Naziband »Brutal Attack« abgebrochen, weil die Band ein auf dem Index stehendes Lied spielte. König-Preuss schreibt: »Polizei griff schnell & konsequent ein bis hin zu Abbruch ‘Brutal Attack’-Konzert - wirklich gutes Agieren heute.«
An Gegendemonstrationen nahmen laut Polizei zeitweise rund 300 Menschen teil. Diese Proteste seien störungsfrei verlaufen, hieß es in einer Mitteilung. Gegen einen Teilnehmer der Gegendemonstrationen seien die Beamten aber vorgegangen. Die Gründe waren zunächst unklar. dpa/nd
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