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Glotze aus, Handy weg

»Funkelschatz« ist das Kinderspiel des Jahres

  • Carola Große-Wilde, Hamburg
  • Lesedauer: 2 Min.

»Hey, sollen wir eine Runde spielen?«, fragt ein Familienmitglied. Oft lautet die Antwort: »Ach ne, ich guck' doch gerade fernsehen!« oder »Ich chatte mit einer Freundin.« Digitale Medien wie Fernseher und Handy seien Zeitfresser Nummer eins und damit die größten Feinde des echten Miteinanders und des Gesellschaftsspiels, sagte Sabine Koppelberg, Leiterin der Jury des »Kinderspiel des Jahres«, in Hamburg bei der Vorstellung des Gewinnerspiels. »Da hilft nur eins: Sich immer wieder ganz bewusst Zeit schaffen, Glotze aus, Handy wegpacken - und zwar alle Familienmitglieder und dann gemeinsam spielen.«

Neben der Jury dürfen jedes Jahr Kinder einer Hamburger Grundschule die Spiele testen und vorstellen - diesmal die Klasse 2e der Grundschule Trenknerweg in Altona. Aufgeregt versammeln sich die Schüler um einen runden roten Buzzer, um den Sieger zu verkünden: Gewonnen hat »Funkelschatz«, ein Spiel aus dem Hause Haba (Bad Rodach), entwickelt vom Tochter-Vater-Gespann Lena und Günter Burkhardt. Das Spiel verbinde eine kindgerechte Geschichte, einen klassischen Mechanismus und faszinierendes Material zu einem Spieleabenteuer, das Kinder immer wieder fesselt, urteilte die Jury.

»Es geht um einen Drachen und um einen Schatz«, erzählt die achtjährige Nilana. Die bunten Funkelsteine stecken eingefroren in einer dicken Säule aus Eis. Zum Glück bringt Papa Drache die Säule mit seinem Feueratem zum Schmelzen und die Kinder können die Steine einsammeln. Dazu stapeln die Spieler neun Plastikringe zu einer Säule und füllen diese mit bunten Funkelsteinen. Vorsichtig entfernt nun der Startspieler den obersten Ring und alle kassieren die runtergepurzelten Steine ihrer Farbe. »Beim Einschätzen und Sammeln sind ein kühler Kopf, ein Quäntchen Glück und Fingerspitzengefühl gefragt«, hieß es.

Seit 2001 verleiht der Verein »Spiel des Jahres« die Auszeichnung. »Beim Spielen echte Gefühle erleben, das trainiert auch soziale und emotionale Fähigkeiten«, sagte Koppelberg. Jedes Jahr versuche die Jury aus neuen Gesellschaftsspielen für Kinder zwischen drei und acht Jahren die interessantesten auszuwählen. Wichtig für die Nominierung seien eine ungewöhnliche Spielidee, verständliches Regelwerk, stabiles, kindgerechtes Spielmaterial und jede Menge Spielespaß. dpa/nd

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