Europa und das Meer
Erstmals betrachtet eine Sonderausstellung den europäischen Kontinent vom Wasser aus: Mit »Europa und das Meer« blickt das Deutsche Historische Museum (DHM) ab Mittwoch und bis Januar 2019 auf 2500 Jahre maritimer Kulturgeschichte und spannt entlang europäischer Hafenstädte einen Bogen bis in die Gegenwart. Dieser reicht von der venezianischen Seeherrschaft über die iberische Expansion, den Aufstieg der Schiffbaunation Niederlande und den transatlantischen Sklavenhandel bis zu aktuellen Fluchtbewegungen. Auf zwei Etagen werden 400 kulturhistorische und zeitgenössische Exponate gezeigt.
Das Meer werde heute vor allem als Urlaubsort wahrgenommen, sagte Projektleiterin und Kuratorin Dorlis Blume am Dienstag in Berlin. Die Ausstellung solle wieder ins Bewusstsein rufen, wie sehr das Meer und die europäischen Hafenstädte die Weltgeschichte geprägt hätten. Die historische Perspektive werde immer um einen Link zur Gegenwart ergänzt - etwa beim Thema Migration: »Wir zeigen, dass Migration kein Ausnahmefall in der Geschichte ist, sondern fast ein Normalzustand.«
Gegliedert ist die Schau in vier Bereiche: Herrschaft und Handel, Migration, Nutzung und Ausbeutung sowie Tourismus. Insgesamt 13 Einzelthemen werden exemplarisch durch Hafenstädte wie Piräus, Danzig, Lissabon, Nantes, London, Bergen oder Kiel illustriert. Deutlich wird vor allem, dass die Beherrschung der Meere jahrhundertelang Kernelement europäischer Machtpolitik war. epd/nd
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