• Politik
  • Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt

LINKE will mehr von den Landbewohnern erfahren

Genossen in Sachsen-Anhalt wollen mit einem Mitmach-Parteitag auch Nicht-Parteimitglieder für eine Kandidatur bei der Kommunalwahl begeistern

  • Lesedauer: 3 Min.

Magdeburg. Die LINKE in Sachsen-Anhalt will ihr Ohr noch genauer an die Landbevölkerung halten – und plant dazu mit Blick auf die Kommunalwahl 2019 einen Mitmach-Parteitag. »Wir haben Erfolge, es gibt positive Beispiele im ländlichen Raum, darüber muss man reden. Aber Mängel und Probleme müssen genauso benannt werden. Und das ist der Ansatz für die nächsten Kommunalwahlen und die Arbeit danach«, sagte der LINKEN-Landesvorsitzende Andreas Höppner in Magdeburg.

Bei dem Parteitag an diesem Samstag in Benndorf im Landkreis Mansfeld-Südharz werde es auf mehreren Podien mit Parteimitgliedern und Nicht-Parteimitgliedern um die Arbeit von Ortsbürgermeistern, Wirtschaft und Gesundheit gehen. »Es ist wichtig, dass man erfährt, wie tickt ihr, was ist da los, was habt ihr erreicht? Wie habt ihr euren Verein gerettet, wie konntet ihr die Feuerwehr stärken, wie konntet ihr den Spielplatz machen?« Die Menschen sollten zu Wort kommen, es werde keine »Frontbeschallung« geben. Er selbst werde erst am Ende sprechen, sagte Höppner.

Mit dem Gesicht zum Volke
Stuhlkreis, Küchentisch und Bürgerbrief: Sachsens Politik versucht, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Eine Reportage von Hendrik Lasch

Zentral ist laut dem 50-Jährigen die Einsicht: »Parteien spielen im ländlichen Raum nicht mehr so die wesentliche Rolle.« Es täten sich dort Vereine und diverse Vereinigungen sowie freie Wählergemeinschaften zusammen. »Das merkt man sehr deutlich, weil die Leute auch enttäuscht wurden von den Parteien.« Der 50-Jährige ist selbst Ortsbürgermeister von Kloster Neuendorf, einem Ortsteil von Gardelegen.

Höppner kündigte an: »Wir treten auf jeden Fall wieder mit offenen Listen an, es können also auch Nicht-Parteimitglieder bei uns kandidieren. Das ist regelmäßig passiert bei den letzten Kommunalwahlen.« Viele Menschen seien auf diesem Weg schon zur LINKEN gekommen. »Das erhoffen wir uns auch bei den nächsten Kommunalwahlen, dass wir wieder so stark in den Parlamenten überall vertreten sind.« Bei der Kommunalwahl 2014 mit der Wahl der Kreistage und Stadträte von Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau hatte die LINKE sich leicht auf 21,9 Prozent verbessert.

Höppner sagte: »Die Menschen auf dem Land wollen genauso behandelt werden wie in der Stadt, wo ja investiert wird.« Deshalb dürfe man auf dem Land nicht stetig weniger ausgeben mit dem Argument, dort lebten immer weniger Menschen. Vielmehr seien Investitionsoffensiven nötig und mehr Unterstützung für Initiativen vor Ort. »Vereine, die Feuerwehr, Rentnerclubs agieren auf den kleinen Dörfern oft zusammen, um Festivitäten auf die Beine zu stellen, aber auch um sich gegenseitig zu helfen. Da braucht es mehr Unterstützung«, sagte Höppner. Zudem bräuchten vor allem kleine Gemeinden mehr finanzielle Spielräume. Die Menschen vor Ort wüssten am besten, welche Probleme es gibt und wie man sie angeht. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal