Ausschreitungen in Frankreich

Am Rande der Jubelfeiern über den WM-Sieg der Nationalmannschaft kam es zu Plünderungen und Zusammenstößen mit der Polizei

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Paris. In Frankreich kam es im während der landesweiten WM-Feierlichkeiten zu Zwischenfällen: Auf den Champs-Elysées in Paris zerstörten dutzende, teils vermummte Jugendliche die Fensterscheiben eines Geschäfts. Rund 30 Menschen, die Skimasken trugen, raubten in der Hauptstadt in Geschäften Weinflaschen und Champagner. Einige von ihnen warfen außerdem Flaschen und Stühle auf die Polizei. Diese reagierte mit dem Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern. Ein Mann wurde in der Nähe der Champs-Elysées schwer verletzt, als ihm bei einer Schlägerei ein Motorradhelm gegen den Kopf gerammt wurde. Gegen 00:30 Uhr räumte die Polizei den Prachtboulevard in der Hauptstadt.

Auch in anderen französischen Städten gab es Ausschreitungen, darunter in Lyon, Marseille, Straßburg, Rouen und Ajaccio. In Lyon lieferten sich rund hundert Jugendliche Zusammenstöße mit der Polizei, es gab acht Festnahmen. In Marseille wurden laut Polizei zehn Menschen in Gewahrsam genommen.

In Frankreich häufen sich solche Aufstände. Am Abend des Maifeiertags war es in Paris bei einer Kundgebung von mehren tausend vermummten Demonstrant*innen zu schweren Ausschreitungen gekommen. Anfang des Monats kam es nach tödlichen Schüssen auf einen Mann in Nantes zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Jugendlichen. Autos und ein Einkaufszentrum brannten. Auch rund um den Nationalfeiertag am Samstag hatte es Ausschreitungen gegeben: Am Freitag- und Samstagabend brannten nach Angaben des Innenministeriums landesweit 845 Autos, 508 Menschen wurden in Gewahrsam genommen. 29 Einsatzkräfte wurden verletzt.

Frankreich ist nach nach einer Reihe von Terroranschlägen seit 2015 nach wie vor in hoher Alarmbereitschaft. In Paris waren anlässlich der Feiern zum WM-Finale am Sonntag und des französischen Nationalfeiertags am Samstag rund 110.000 Polizist*innen im Einsatz. Agenturen/nd

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