Irans Außenminister spielt Drohung an Trump zurück

Mohammed Dschawad Sarif warnt US-Präsident via Twitter - ebenfalls in Großbuchstaben

  • Lesedauer: 2 Min.

Teheran. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat auf die jüngsten Drohgebärden von US-Präsident Donald Trump mit spöttischer Herablassung reagiert. »Sie sehen uns unbeeindruckt«, schrieb Sarif am Montagabend auf Twitter - in gleicher Großbuchstaben-Manier wie zuvor Trump. »Uns gibt es schon seit Jahrtausenden, und wir haben den Niedergang von Imperien gesehen, unser eigenes eingeschlossen, die länger währten als die Existenz mancher Länder.« Seine Twitter-Replik schloss Sarif mit der gleichen Warnung, die der US-Präsident an Irans Präsidenten Hassan Ruhani gerichtet hatte: »Seien Sie vorsichtig!«

Trump hatte am Montag auf Twitter geschrieben: »An Irans Präsident Ruhani: Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten. Wir sind nicht länger ein Land, das Ihre wahnsinnigen Worte von Gewalt und Tod hinnehmen wird. Seien Sie vorsichtig!«

Trump bezog sich damit offensichtlich auf Aussagen Ruhanis, der den US-Präsidenten mit Blick auf Wirtschaftssanktionen davor gewarnt hatte, mit dem Feuer zu spielen. Zudem drohte Ruhani mit einer Schließung der Ölexport-Routen am Persischen Golf, was die gesamte Ausfuhr aus der Region blockieren könnte.

Hintergrund des Schlagabtausches ist der einseitige Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit Iran. Die 2015 erzielte Vereinbarung soll die Islamische Republik am Bau von Atombomben hindern. Teheran hatte sich im Gegenzug für wirtschaftliche Lockerungen und mehr Investitionen ausländischer Unternehmen dazu bereit erklärt, sein Atomprogramm aufzugeben und sich Kontrollen zu unterwerfen. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal