Klimaforscher: Heißer Sommer in 30 Jahren Normalität

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Potsdam. Was aktuell noch als ungewöhnlich warmer Sommer gilt, könnte nach Einschätzung des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in rund 30 Jahren ein ganz normaler Durchschnittssommer sein. »In Deutschland hat die Temperatur seit der industriellen Revolution im Durchschnitt schon 1,4 Grad zugenommen«, sagte PIK-Klimafolgenforscher Fred Hattermann. Wegen der höheren Grundtemperatur seien Hitzephasen noch extremer. »Wir befinden uns bereits mitten im Klimawandel«, sagte Hattermann. Der Temperaturanstieg führe dazu, dass bestimmte Getreidepflanzen nicht mehr angebaut werden könnten. Daneben seien Extremereignisse wie Brände und Hochwasser als Folge des Klimawandels zu beobachten.

»Das mögliche Ausmaß dieser Extremereignisse ist für uns noch nicht vollständig absehbar«, warnte Hattermann. Anpassungsstudien und Hochrechnungen zu Hochwasser oder Trockenheiten würden helfen, sich auf bestimmte Szenarien vorzubereiten. Städte und Gemeinden sollten auch lokale Extremereignisse wie kurze, aber heftige Niederschläge und damit verbundene Sturzfluten im Blick behalten und Vorsorge treffen. »Es geht nicht nur um das große Hochwasser.« Wichtig sei, dass Menschen sensibel für Extremereignisse würden.

Dabei könne jeder Einzelne vermeiden, dass der Treibhauseffekt noch verschärft werde. »Weniger Auto fahren, mehr die öffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch nehmen (...)«, rät der Forscher. Auch sei es sinnvoll, in Städten mehr Bäume anzupflanzen, um für ausreichend Schatten zu sorgen. dpa/nd

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