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Acht Tonnen Hundekot täglich

NRW-Städte kämpfen gegen Haufen in Straßen und Parks

  • Rolf Schraa, Düsseldorf
  • Lesedauer: 3 Min.

Angesichts deutlich steigender Hundezahlen kämpfen auch in Nordrhein-Westfalen viele Kommunen gegen Verunreinigungen durch Hundehaufen auf Gehwegen, in den Parks und in Vorgärten. In der aktuellen Hitze beklagen sich Spaziergänger besonders über die stinkenden Hinterlassenschaften. Auch hohe Bußgelder bringen aber keine wirkliche Änderung, wie Praktiker berichten.

Allein von 2016 bis 2017 wuchs die Zahl der Hunde NRW-weit um ein Zehntel auf rund 2,2 Millionen, wie der Zentralverband zoologischer Fachbetriebe (ZZF) mitteilte. Bundesweit legte die Zahl der Hunde zwischen 2014 und 2017 um rund 2,4 Millionen auf 9,2 Millionen Tiere zu.

Wenn Besitzer die Haufen liegen lassen statt sie mit einer Plastiktüte einzusammeln, drohen empfindliche Verwarngelder - in Köln mit bis zu 500 Euro extrem viel, in Düsseldorf bis zu 150 Euro, in Werne am Rand des Ruhrgebietes 200 Euro. In Mülheim/Ruhr sind es dagegen je nach Schwere des Falls 15 bis 55 Euro. Das Problem dabei: »Die Verursacher findet man fast nie«, sagt der Mülheimer Stadtsprecher, Volker Wiebels. »Dafür haben wir bei etwa 8500 Hunden in unserer Stadt gar nicht genug Personal.« Der Schutz vor »Tretminen« steht also vor allem auf dem Papier.

Dabei sehen die Städte das Zurücklassen von Hundehaufen keineswegs als Kavaliersdelikte an. Sauberkeit sei hier als Vorstufe von Sicherheit anzusehen, heißt es in einem Positionspapier des Städtetages. Schmutz und Unrat würden zu weiterer Verwahrlosung führen - bis hin zu »Angsträumen«, in die sich Bürger nicht mehr hereintrauten. Deshalb sollten Bußgelder verhängt werden. Die Höhe bleibe aber Sache der Kommunen, sagt eine Sprecherin - und eine Frage der Alternativen. Wo Städte etwa kostenlose Entsorgungsbeutel für Hundekot anböten, seien höhere Strafen für Entsorgungsmuffel sicher angemessen, sagt die Sprecherin.

»Gehwege, Parks und vor allem Kinderspielplätze müssen frei bleiben von den Haufen«, fordert die Initiative gegen Hundekot in Deutschland. Die Zahl der Hunde als Haustiere erhöhe sich ständig, klare Regeln schützten da auch die korrekten Hundebesitzer. Bundesweit sei mit fast sechs Milliarden Hundehaufen pro Jahr zu rechnen, von denen »ein beachtlicher Teil nicht vom Hundehalter entsorgt wird«, klagt die Initiative. Die Stadt Köln schätzt zum Beispiel, dass täglich etwa acht Tonnen Hundekot auf ihren Straßen und Wegen landen.

Viele NRW-Städte wie Köln, Gelsenkirchen, Dortmund oder Duisburg versuchen, mit kostenlosen Kotbeuteln für die Hinterlassenschaften der Tiere das Problem in den Griff zu bekommen. Die Tütenspender in den Innenstädten würden aber oft zerstört oder es würden alle Beutel auf einmal entnommen - wofür auch immer, berichtet der Dortmunder Sprecher Michael Meinders.

Am Ende bleibt wohl vor allem der Appell an die Vernunft der Hundehalter. »Die meisten halten sich dran«, sagt Mülheims Sprecher Wiebels. »Unsere Innenstadt ist jedenfalls bisher noch nicht zugekotet.« dpa/nd

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