»Auffahr- und Stauende-Unfälle nehmen ab«

Nordrhein-Westfalen: Polizei zieht nach drei Jahren eine positive Bilanz zum Einsatz von Sichtschutzwänden

  • Lesedauer: 2 Min.

Gelsenkirchen. Gut drei Jahre nach der Einführung von mobilen Sichtschutzwänden gegen Gaffer bei Autobahnunfällen zog die Straßenbauverwaltung Nordrhein-Westfalens dieser Tage eine Bilanz. Seit Mai 2015 seien die grünen Wände auf den NRW-Autobahnen über 100 Mal eingesetzt worden. »Der Effekt ist positiv«, erklärte eine Sprecherin von Straßen.NRW.

Sobald die Sichtbarrieren am Unfallort stünden, normalisiere sich der Verkehrsfluss in kurzer Zeit, weil Gaffen nicht mehr möglich sei. »Auffahr- und Stauende-Unfälle nehmen ab«, sagte die Sprecherin. Auch die Hilfskräfte am Einsatzort seien dankbar für die Abschirmung. Sie könnten so ohne Ablenkungen und Belästigungen ruhiger und zügiger arbeiten.

NRW hat die Sichtschutz-Elemente als erstes Bundesland flächendeckend eingeführt. Vorbild waren die Niederlande, wo mobile Sichtschutzwände seit längerer Zeit im Einsatz sind. Die Neuerung war das Ergebnis eines Mitarbeiterwettbewerbs bei Straßen.NRW zum Kampf gegen den Stau.

Die gut Meter hohen Wände sind mit dunkelgrüner Plane bespannt und haben quadratische und runde Klappen, durch die der Wind rauschen kann, damit er sie nicht umreißt. Das funktioniert allerdings nur bis Windstärke 5. Jeweils 100 Meter Sichtschutz sind auf einem Anhänger untergebracht. Inzwischen sind zwölf dieser Anhänger über NRW verteilt bei den Autobahnmeistereien stationiert. Die Kosten lagen bei knapp einer halben Million Euro.

In Bayern werden Sichtschutzwände seit gut einem Jahr eingesetzt. Dies geschah bislang acht Mal, wie das Verkehrsministerium mitteilte. »Nach dem Aufbau der Sichtschutzwände verflüssigte sich der Verkehr zusehends, weil die Verkehrsteilnehmer nicht mehr durch Unfälle abgelenkt wurden«, sagte eine Sprecherin. Allerdings habe sich gezeigt, dass immer mindestens zwei Einsatzkräfte für das Aufstellen der Wände nötig seien. Vorgesehen hatte man dafür eigentlich nur jeweils einen Helfer. dpa/nd

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