Zuschüsse für kleine Kläranlagen

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Erfurt. Für mehrere Tausend Besitzer von Kleinkläranlagen ohne Anschluss an die kommunale Abwasserentsorgung in Thüringen könnte ein Umbau interessant werden. Hintergrund sind neue Zuschüsse des Landes. Damit will das Umweltministerium die allgemeine Abwassersituation in Thüringen auf einen modern-ökologischen Stand bringen. Eine entsprechende Förderrichtlinie sei seit Montag in Kraft, teilte das Ministerium mit. »Die neue Förderrichtlinie ist Teil unseres Abwasserpaktes mit dem Gemeinde- und Städtebund. Damit setzen wir jetzt die faire Kostenverteilung bei Abwasseranschlüssen auf dem Land um«, so Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).

Die möglichen Zuschüsse, die etwa bei den Abwasserzweckverbänden zu beantragen sind, variieren nach Art des Umbaus und der Anlage. Auch Ersatz-Neubauten könnten gefördert werden, hieß es. Bislang sind nur etwas mehr als 80 Prozent der Thüringer Haushalte an eine zentrale Kläranlage angeschlossen. Damit hinkt Thüringen im Bundesvergleich laut Ministerium nach. Im Schnitt seien in Deutschland etwa 96 Prozent der Haushalte an ein allgemeines Abwassernetz angebunden.

Mit einem neuen und teils umstrittenen Wassergesetz soll der Anschlussgrad erhöht werden. In besonders kleinen Dörfern, in denen sich ein Anschluss an das kommunale Abwassernetz aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht lohnt, sollen nun die Zuschüsse greifen, um die dort bereits vorhandenen Kleinkläranlagen aufzuwerten.

In der Diskussion um das Wassergesetz schloss das Ministerium nach langem Zank mit dem Gemeinde- und Städtebund im Mai den sogenannten Abwasserpakt ab. Die Bürgerallianz Thüringen hatte danach bemängelt, dass auch damit noch Orte und Ortsteile mit bis zu 50 Einwohnern zum Bau von vollbiologischen Kleinkläranlagen gezwungen würden. dpa/nd

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