Amtsinhaber siegte in der Stichwahl

Keïta wird noch einmal Präsident in Mali

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Bamako. Ibrahim Boubacar Keïta hat die Präsidentschaftswahl in Mali für sich entschieden. 67,2 Prozent der Wähler hätten am Sonntag in der Stichwahl für den Amtsinhaber gestimmt, sagte ein Sprecher der Wahlkommission am Donnerstag in der Hauptstadt Bamako. Auf den Herausforderer Soumaïla Cissé entfielen 32,8 Prozent. Cissé hatte bereits im Vorfeld von einer »Diktatur des Betrugs« gesprochen und angekündigt, das Ergebnis nicht zu akzeptieren. Keïta regiert den westafrikanischen Staat seit 2013.

Wahlbeobachter der EU hatten sich am Dienstag überwiegend zufrieden mit dem Verlauf der Stichwahl gezeigt. Die Vereinten Nationen forderten am Mittwoch beide Kandidaten dazu auf, Konflikte auf dem Rechtsweg zu lösen und Ruhe zu bewahren. Cissé, der bereits 2013 erfolglos gegen Keïta kandidiert hatte, rief seine Anhänger dagegen auf, sich gegen den Wahlbetrug zur Wehr zu setzen.

Im ersten Wahlgang am 29. Juli hatte Keïta 41,78 Prozent der Stimmen erhalten, Cissé 17,78 Prozent. Oppositionelle hatten Unregelmäßigkeiten, Fälschungen und Korruption kritisiert. Mehrere Kandidaten reichten Klagen ein, die das Verfassungsgericht jedoch ablehnte.

In der von Gewalt und Terror überschatteten Stichwahl gaben am Sonntag nur 34,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Nach Angaben einer nichtstaatlichen Beobachterorganisation vom Montag lag die Wahlbeteiligung sogar nur bei 22,4 Prozent. Wahlberechtigt waren rund acht Millionen Personen, knapp die Hälfte der 19 Millionen Einwohner des westafrikanischen Landes. Vor allem im Norden und in Zentralmali verbreiten islamistische Gruppen Gewalt und Terror. epd/nd Kommentar Seite 4

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