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Trumps Stabschefin: Nicht mehr ganz loyal
Susie Wiles sorgt mit abwertenden Aussagen über Donald Trumps Kabinett für Wirbel im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump sorgt täglich für Chaos in der Welt. Jedoch viel seltener als in seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus selbst. Tauschte er damals innerhalb weniger Jahre rund 30 Minister und Berater aus, gibt es nun kein nennenswertes Stühlerücken. Zum einen, weil Trump diesmal nur Loyalisten um sich schart. Zum anderen, weil Susie Wiles als Stabschefin den Laden besser im Griff zu haben scheint. Sie gilt als Trumps stiller Liebling im Hintergrund. Doch ganz so still war sie offenbar doch nicht, was im Weißen Haus nun für Unruhe sorgt.
Die 68-jährige Tochter eines Football-Profis arbeitete seit den Wahlkämpfen von Ronald Reagan in den 80er Jahren für diverse republikanische Kandidaten. 2016 verhalf sie dann Trump zum Sieg in Florida und damit zur Präsidentschaft. Acht Jahre später wurde sie seine Wahlkampfchefin fürs ganze Land und im Januar 2025 zur ersten Stabschefin im Weißen Haus überhaupt.
Seitdem gab die Frau an den Schnittstellen der Macht »Vanity Fair« mehrfach Interviews, aus denen das Magazin nun genüsslich zitiert. Sie lobt darin zwar ihren Chef Trump und dessen vermeintlich große Taten, sagt aber auch, er habe (vergleichbar mit ihrem Vater) die »Persönlichkeit eines Alkoholikers«, der glaubt, er sei unfehlbar. Vizepräsident JD Vance sei ein Verschwörungstheoretiker. Elon Musk pumpe sich ständig mit Ketamin voll. Justizministerin Pam Bondi sei in Sachen Epstein-Akten eine Komplettversagerin, und die gesamte Mannschaft fürchte eine krachende Niederlage bei den Zwischenwahlen 2026.
In seiner ersten Regierung verbrauchte Trump insgesamt drei Stabschefs. Vermutlich sieht er sich gerade nach dem nächsten um.
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